Bohnen, Sauerampfer und Ziegenkäse


Sauerampfer, jetzt im Frühling der Vitamin C Lieferant schlechthin. Früher hat sich das jeder hinterm Haus selber gepflückt. Heute als Unkraut in unseren gepflegten Einheitsgärten eher verrufen. Das Zeug wieder aus dem Garten zu bekommen ist schon, Dank den langen Wurzeln, ein langwieriges und vor Allem schweißtreibendes Anliegen.
Gelobt seien die gut geführten Obst- und Gemüseabteilungen einiger Supermärkte, die das Zeug auch zu erschreckend hohen Preisen, also für Unkraut, verkaufen.

Passenderweise kommt der Sauerampferevent vom Gärtnerblog wie gerufen, der mich daran erinnert hat mal wieder etwas damit zu kochen. Sauerampfer nicht in zu großen Mengen auf einmal verwenden, da er durch die enthaltene Oxalsäure doch recht sauer ist. Man kann ihn aber Problemlos mit jungem Spinat verlängern, was ich in Anbetracht der jüngeren Esser am Tisch getan habe. Durch die Cannellinibohnen wird das saure aber auch noch sehr in Grenzen gehalten, sodass ein Gericht für Erwachsenen durchaus mit 250g Sauerampfer zubereitet werden kann. Wer möchte kann sich aber auch an das Rezept halten und etwas exotische Säure zum Schluss durch Sumach hinzufügen.
Dann hätten wir schon einmal 2 (Herzhaft, Sauer) der 3 Dinge die zum guten rheinischen Dreiklang gehören, Fehlt noch die Süße. Diese Süße bekommen wir durch die Ziegenkäserolle mit Honig, die wir zum guten Schluss über das Gericht bröckeln. Wer möchte kann auch noch ein Stück Fleisch oder Fisch dazu braten, wir haben uns für die vegetarische Variante entschieden.


Garten-Koch-Event April 2012: Sauerampfer [30.04.2012]

zum Rezept



300 g getrocknete Wachtelbohnen
1/2 Tl. Natron
2-3 Stiele Bohnenkraut

60 g Butterschmalz
8 Frühlingszwiebeln, der Länge nach in Streifen geschnitten
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 frische rote Chilischoten, fein gewürfelt
150g  Sauerampfer, in 2cm breite Streifen geschnitten
100g Spinat, blanchiert und in sehr dünne Streifen geschnitten
Salz und Piment d´Espelette
Zitronensaft

200g Ziegenfrischkäserolle mit Honig,  zerkrümelt (Gibt es an der gut sortierten Käsetheke)
4 TL Rübenkraut, für den rheinischen Touch, wer möchte kann auch Waldhonig nehmen
2 EL Dill, fein gehackt
2 El Kerbel, fein gehackt


Zubereitung

Die Bohnen in eine große Schüssel füllen, die doppelte Menge Wasser und das Natron zugeben. Über Nacht einweichen. Am nächsten Tag die Bohnen abgießen, in einen großen Topf geben und mit reichlich frischem Wasser bedecken. Bohnenkraut zufügen und bissfest kochen.
Das dauert ca. 20 Minuten, immer mal zwischendurch probieren, aber nicht so weich, dass sie zerfallen.

Ich habe sie im Schnellkochtopf ohne einweichen gekocht. 30 Minuten waren schon fast zu viel. Beim nächsten Mal werde ich es mit 25 Minuten probieren.

Die Bohnen, ganz gleich nach welcher Methode gekocht, abgießen und gut abtropfen lassen.
Danach die Bohnen in einer großen Pfanne mit etwas Butterschmalz von allen Seiten goldbraun, ca. 1Minuten, anbraten. Am besten in 2 oder 3 Touren braten, die Bohnen sollten nur als dünne Schicht in die Pfanne, sonst braucht das zu lange und sie zerfallen wieder. Warm stellen.

Danach die Frühlingszwiebeln, den Knoblauch und Chili in Butterschmalz andünsten.
Nach 2-3 Minuten den Sauerampfer und den Spinat hinzufügen und 1 Minuten mitbraten. Die angebratenen Bohnen zurück in die Pfanne geben, noch mal 1-2 Minuten mit anbraten und mit Salz, Piment d´Espelette und Zitronensaft abschmecken. Kerbel und Dill unterheben und auf 4 Teller geben. Mit dem zerbröckelten Ziegenkäse bestreuen und jeweils noch einen Teelöffel Rübenkraut oder Honig darüber geben.

Kommentare

Sus hat gesagt…
Interessante Kombination. Und von einem Dreiklagn-Gericht hatte ich vorher auch noch nie etwas gehört...

Liebe Grüße, Sus

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