Weh-Weh-Weh Willis Hausbesuche Heute: Palmer
Jetzt geht es wieder los, zum Jahresende hin drehen die wieder auf, bei Facebook. Welches war Euer bester Wein 2013? Harmlose Frage an sich. Aber dann legt Chris Gampe gleich nach und verlangt: "Aber bitte nix unter 30 Euro!". Und damit ist die Latte noch längst nicht gelegt. A propos Latte, das triffts so ziemlich, denn das ist nicht viel anderes als ein oenologischer Schwanzvergleich. Mit einem harmlosen Montrose 1989 kannst Du da nicht punkten. Da haut Dir direkt einen den Latour aus gleichem Jahr um die Ohren. Guigals La Mouline aus 1994? Schön und gut, aber mindestens drei hatten 2013 den legendären 1991er. Schon wieder verloren! Na gut, ich könnte von unserem legendären Dreierflight La Mouline, La Turque, La Landonne aus 1990 berichten. Aber dann kommt irgend so ein Weinterminator um die Ecke und hatte genau diesen Flight aus Imperialen oder sowas. Was tun, wenn man als harmloser aber durchaus niedlicher Weinigel ernsthaft mithalten will? Gibt eigentlich nur zwei Alternativen: Entweder was bringen, was garantiert kein anderer hatte - und das zum weltbesten Wein erklären. Nicht immer glaubhaft aber, was solls, widerlegen kann es so schnell auch keiner. Bajanos Einsmehr aus 2011 zum Beispiel, der GG-Silvaner aus der Literflasche, das wäre so ein Kandidat. Doch über den schreibe ich erst im neuen Jahr, denn der ist wirklich sensationell und da muss ich erst noch die Restbestände aufkaufen. Zweite Alternative: Man macht sich auf zu einem echten Weltklasseding, wo so schnell keiner dran kommt. Kann auch nicht schaden und bringt überdies ziemlich viel Freude. Auch wenn das Konto ächzt und stöhnt.
Also, was liegt näher, als sich ein wenig mit den gereiften Weinen eines annehmbaren Bordeauxweinguts zu beschäftigen, das nebenher auch noch den Vorteil hat, mein Lieblingsweingut zu sein. Mit anderen Worten: Château Palmer!
Elke Drescher hatte wieder einmal eine sensationelle Probe zusammengestellt und nachdem ich auf den Igelbau eine satte Hypothek aufgenommen hatte, konnte ich dabei sein. Und es ging gleich vergnüglich los, mit einem weißen Palmer aus 1920. Ein Rarität, weiße Weine machen die Palmers, also die Mählers, die Besses und die Sichels schon ewig nicht mehr, ich hatte überhaupt noch nie einen. Sauvignon Blanc und viel Semillon, sicher nicht ganz trocken ausgebaut, heute freilich schon ein wenig über den Punkt. Braune Farbe, sehr müde Nase, etwas laubig, unterholzig, pilzig. An Gaumen aber noch deutlich lebendiger, erstaunlich aufrecht, vorne eine Spur Nuss, etwas Miso, dazu Champignons. Im Abgang voll auf der Pilznote, nur noch reine Cremechampignons, kräftig und durchaus nachdrücklich im Abgang. Zur Pilzessenz durchaus ein interessanter Begleiter, ansonsten aber doch schon so weit über den Höhepunkt, dass ich ihn nicht mehr bepunktet habe.
Der erste rote Palmer kam aus 1928. Ebenfalls schon etwas müde in der Nase, eukalyptisch, ein wenig blockmalzig, auch eine Spur feuchtes Unterholz. Am Gaumen viel Malz, erstaunliche Süße, aber auch leicht bitterliche Altersnoten, Laub und ein Hauch von Eukalyptus, etwas medizinal-hustensaftig, erst mit Luft und ganz am Ende kommt ein wenig fleischextraktiger Körper. Sehr mürbe, insgesamt auch schon reichlich über den Höhepunkt, bei weitem nicht mehr so lebendig und frisch wie vor einigen Monaten noch der 1928er Cos d´Estournel. Keine Wertung, dürfte aber früher mal gut über 90 Punkten gelegen haben.
Gleich weiter mit dem nächsten Gigantenjahrgang, 1945er Palmer. Rote Frucht in der Nase, etwas verhalten, dazu ein satter Stich Mineralität, granitig, leicht teerig, insgesamt ein recht massiver Wein. Am Gaumen ungewöhnlich frisch, rote Früchte, erstaunliche Süße, ein kräftiger mineralischer Tupfer, fast noch ein wenig zu jung, zu frisch. Mit Luft wird das Ganze etwas karamelliger, nach gut zwanzig Minuten lässt er dann aber nach und bröckelt so langsam in sich zusammen. Dennoch, ein toller Wein, der dem großen Jahrgang vollkommen gerecht wird. 92 von 100 Willipunkten.
Palmer 1928 und 1945
Zeit für einen Jungwein, also ran an den 1952er Palmer, nachdem der zwischenzeitlich verkostete 1948er leider ein wenig korkte. Der 1952er beeindruckt mit vergleichsweise frischer Nase, deutlich fruchtigen Tönen, roten Früchten, fleischigen Noten, viel Mineralität und ziemlich Druck am Riechkolben. Schöne merlotig-brombeerige Note! Am Gaumen vorne noch ein wenig stumpf, insgesamt etwas knapper als in der Nase, aber schöne Länge, feine johannisbeerige Frucht. Zwischendrin bricht er einmal kurz weg, geht kurz ins Stumpfe, Laubige und verschließt sich. Doch dann klettert aus dem Abgang noch einmal die Frucht ans Zäpfchen hinauf und bringt noch einmal eine tolle Süße, viel Charme und eine samtige Weichheit in den Nachhall. Toller Wein, gut gereift! 93 von 100 Willipunkten.
Palmer 1947, 1948 und 1952
Im direkten Vergleich stand der 1959er Palmer daneben. Ziemlich oxidative, leicht madeirisierte Nase, kommt erst langsam, leicht nussige Töne, etwas Bratensaft, mit Luft lebt er zum Glück noch ein wenig auf. Am Gaumen deutlich besser als in der Nase, nussig, etwas Karamell, Mandeln, auch hier der Madeira, aber dennoch recht frisch, vor allem im Abgang zeigt er sich überraschend frisch und harmonisch. Dennoch kommt er nicht an die anderen Palmers aus den Fünfzigern heran. 88 von 100 Willipunkten.
Palmer 1955, 1959 und zweimal 1961
Nun gab es die Legende, den vielleicht größten aller großen Palmers, den 1961er. Ehrfurcht, Spannung, biiiiiiitte keinen Kork! Und nein, den hatte er tatsächlich nicht, hurra! Orange Frucht in der Nase, schon ein wenig auf dem Weg ins Tertiäre, dort aber noch nicht ganz angekommen, noch mit einer kräftigen Fleischwürze unterwegs. Am Gaumen robuster Anklang mit toller Fruchtsüße und Fleischextrakt. Dann bricht er aber ziemlich weg, welkes Laub, eher etwas schwierig, nicht der Riesenwein, als der er über Jahrzehnte immer wieder beschrieben worden ist. Immerhin kommt mit Luft noch jede Menge Fruchtsüße heraus, vor allem vorne und in der Mitte, der schwache Abgang bleibt ihm allerdings erhalten. Sicherlich war das mal ein Riese, in der Verfassung fiele es mir aber schwer, ihm mehr als 92 von 100 Willipunkten um den Hals zu hängen. Es gab aber noch eine zweite Flasche aus gleichem Jahrgang zum Vergleich. Aus der gleichen Partie, insofern dürfte es eigentlich keine großen Unterschiede geben. Pustekuchen! Die zweite Flasche zeigte sich viel größer als die erste, wunderbar würzig und dicht gewebt, bis in den Abgang hinein mit erstaunlicher Frische unterwegs, viel Fleischextrakt, Bratensaft, auch ein ordentliche Kelle johannisbeerige Frucht war mit drin, ein Schöpflöffel Mineralik, ein wirklich großer, sehr harmonisch aufgestellter Wein, der erst ganz am Ende des Abgangs mit kleineren Ermüdungserscheinungen verriet, dass er vor fünf bis zehn Jahren auf seinem Höhepunkt gewesen sein sollte. Vielleicht müsste man mal eine Magnum auftun, wenn es irgendwo noch echte gibt. 95 von 100 Willipunkten, das waren sicher mal 98 oder 99.
Hochkompetenter Mitverkoster, der "Beckustator", Yves Beck aus der Schweiz
Also ran an den 1966er Palmer! Paprikanoten in der Nase, eine Spur staubig, das gibt sich auch mit viel Luft über eine halbe Stunde hinweg nicht wirklich. Am Gaumen auch sehr auf der cabernetigen Seite, jedenfalls im Anklang, dahinter dann aber fleischig-mineralische Noten, auch ein wenig von der Paprika aus der Nase, aber nicht so spröde, ziemlich tiefgründig, mit guter Länge, erst ganz hinten heraus verschlankt er sich dann. Recht frisch, kommt im Glas sogar noch ein wenig, vor allem das Mineralische legt immer mehr zu. Im Anklang wird er nach und nach süßer, was die Paprika mehr und mehr auf die Seite schiebt und zu einer Randnotiz abstempelt. Das tut ihm gut, ziemlich großer Stoff, dem eigentlich nur der Charme in der Nase fehlt. 92 von 100 Willipunkten.
Danach stand der 1971er Palmer auf dem Tisch. Sehr würzige, recht expressive Nase, mehr Druck als die vorherigen Weine. Mit Luft wird er cabernetiger und auch ein wenig staubiger. Am Gaumen leider deutlich verhaltener als in der Nase, zunächst auch ziemlich kurz wirkend, doch mit der Zeit kommt da hinten heraus noch etwas mehr, eine kleine Auferstehung mit einer angenehm salzigen Mineralität. Insgesamt eher elegant und schlank, im Abgang bleibt das zu schmalbrüstig. Ermüdet nach zwanzig Minuten im Glas dann komplett und trocknet auch etwas aus. Leider nicht mehr auf der Höhe, auf der ich ihn vor 15 Jahren noch erleben durfte. 85 von 100 Willipunkte, das waren mal 5 mehr.
Palmer 1962, 1966 und 1971
Mal sehen, ob der 1978er Palmer, der bis vor zehn Jahren bei fast jeder Verkostung überzeugen konnte, sich in dieser letzten Dekade auf seinem hohen Niveau halten konnte. Minzige Nase, ein Hauch Eukalyptus, viel Paprika, wirkt fast etwas grün, da ist die ehemalige Fruchtbombe erst einmal noch nicht wiederzuerkennen. Am Gaumen reifer, noch mit deutlich mehr Frucht unterwegs, auch weniger auf der Paprika als in der Nase, wenngleich die leicht grünen Töne in den Untertiteln noch immer ein wenig mitschwingen. Hat leider in den zehn Jahren seit unserer letzten Verkostung deutlich verloren. Im Glas kramt er mit reichlich Luft noch ein wenig von dem alten Glanz hervor, er legt zu, wird fleischextraktiger, dichter und länger, die Frucht meldet sich auf meine Vermisstenanzeige hin aber bis ganz zum Schluss leider nicht. In der Form sind es noch 90 von 100 Willipunkten.
Vergleichen wir das mal mit dem 1981er Palmer, eigentlich der weniger hoch eingeschätzte Jahrgang, in der Vergangenheit aber manchmal schon eine sehr positive Überraschung. So auch an diesem Abend. In der Nase zwar verhalten, etwas grünlich und im Vergleich zu 1971 und 1978 mit weniger Druck unterwegs. Am Gaumen aber ganz anders, sehr reif, weicher Anklang, balanciert, ein Tänzer, rote, sehr reife Paprika, viel Substanz und Biss. Sehr rund, nur im Abgang lässt er dann irgendwann ein klein wenig aus und baut etwas ab. Nobel, elegant, sogar noch saftig im Antrunk. Mit Luft kommt noch eine kräftige mineralische Komponente hinzu, die ihn auch länger und im Abgang kraftvoller wirken lässt. Das sind 94 von 100 Willipunkten, wieder einmal ein toller Palmer aus 1981!
Palmer 1978, 1981 und 1982
Nun einer meiner Favoriten, der von Parker so konsequent unterschätzte 1982er. Sehr reife Nase, fast schon ein wenig schwarzteeig, aber da findet sich auch noch reichlich reife, rote Cabernetpaprika und sogar noch johannisbeerige Frucht. Am Gaumen wunderbar mürbe Frucht, mit einer ganz feinen aber sehr, sehr kraftvollen Mineralität und ganz weichen Tanninen. Eleganzwunder! Ungemein voll und dicht, erfreulich lang, dabei mit satter Fülle und viel Druck im Abgang unterwegs. Jetzt auf dem Höhepunkt und sicher noch eine ganze Weile toll zu trinken. 95 von 100 Willipunkten.
Im direkten Vergleich, Palmer 1982 und 1983
Rene Gabriel mit 1983er Palmer und 1997er Willi Igel
Wir bleiben in den Achtzigern und nehmen uns den 1985er Palmer vor. Paprikaeske Nase, leicht verschlossen, fast grün, so kenne ich den gar nicht. Mit Luft kommen aber schöne florale Noten heraus, Veilchen und ein Haucherl Frucht ist auch dabei. Nicht mehr ganz so opulent, wie wir ihn bei der letzten Palmer-Verkostung schon einmal hatten. Am Gaumen hinter einem Anklang von Paprika mit erstaunlicher Fruchtsüße unterwegs, da erkenne ich ihn dann endlich wieder. Kräftig, schöne Fülle, vielleicht fehlt es ihm an der allerletzten Eleganz, nicht mehr ganz so rund und schmackofatzig wie noch vor sechs Jahren. Dennoch sehr saftig und kräftig. Mit etwas Zeit im Glas arbeitet sich eine kräftige Mineralik heraus, die ihm eine zusätzliche Dimension gibt, sehr schöner Tropfen, der noch immer viel Freude macht, aber vielleicht nicht ganz so ein Langstreckler sein wird wie 1982 und 1983. Derzeit liegt er bei 92 von 100 Willipunkten.
Ein Favorit unserer letzten Proben war recht zuverlässig der 1986er, wie der 1982er ebenfalls ein weithin unterschätzter Palmerjahrgang. Mineralische, kräftige Nase, der entfaltet ordentlich Power im Riechkolben, expressiv, mit teeriger Mineralik und schöner Frucht. Am Gaumen sehr schöne Fruchtsüße, erste eukalyptische Noten sind auch mit drin, nicht mehr ganz so harmonisch wie zuletzt, im Moment hat im direkten Vergleich 1982 die Nase vorn (und auch den Gaumen :-) aber dafür hat der 1986er diese irre Mineralität. Präsente, angeschmolzene bis mürbe Tannine, der kann auf jeden Fall noch einige Jahre und wird vielleicht sogar noch einmal wieder etwas besser werden. So siehts auch Rene Gabriel und der hat beim 1983er schließlich auch Recht behalten. Derzeit 93 von 100 Willipunkten.
Palmer 1985 aus dem Kleingebinde und Palmer 1986
Wie schon versprochen, als nächstes gab es den 1989er. Auch der war vor 20 Jahren in der Primärfruchtphase riesengroß, von Parker mit 97 Punkten bedacht, völlig zu Recht. Inzwischen hatte er komplett zugemacht, war nur noch ein Schatten seiner selbst. Ähnlich wie beim 1983er merkte man von der Verschlossenheit nicht so richtig etwas, keine stumpfen Tannine oder ähnliche Warnlampen - blind verkostet hätte man ihn wahrscheinlich einfach als kleinen Wein abgetan. Seit ein paar Jahren schält er sich aber nun wieder aus dem Tarnanzug heraus - Nase mit grandioser roter Frucht, weich harmonisch, ganz fein und extrem elegant. Am Gaumen explosive Mineralik im Anklang, viel Substanz, ein ganz dicker Charmebolzen ist das geworden, Donnerwetter! Die Mineralik dominiert zunächst, teerig, dann kommt die Frucht, richtig voll und fett, ja, der hat mehr Tiefgang als die Erdbohrung im Nördlinger Ries. Im Abgang auch ein wenig Tabak und Speck, wunderbar lang und bis ans Ende des Abgangs ungemein druckvoll. Hat sich toll erholt, liegt jetzt ohne Weiteres bei 96 von 100 Willipunkten und das kann auch noch einer mehr werden.
Palmer 1988, 1989 und 1990
Ein Liebling unserer letzten Proben war stets der 1991er Palmer. Nicht weil er wirklich in der Liga der 82er, 83er und 90er spielen könnte, sondern weil er aus diesem eher schwachen Jahrgang eine Menge herausgeholt hat. Das bestätigte sich auch an diesem Abend: Nase sehr leicht, elegant aber herrlich harmonisch. Kaffeenoten, dezente kirschige Töne, ein echter Margaux. Am Gaumen rund, harmonisch, schöne Balance von Frucht, Süße, Säure und Mineralität. Was kann man ihm vorwerfen? Dass er nicht ganz so tiefgründig ist, vielleicht? Ja, schon, aber da ist diese Harmonie, dieser Charme, diese unglaubliche Mineralität. Noch immer wunderbar frisch, so viele Jahre nach unserer ersten Palmer-Probe, wo wir ihn schon auf dem Höhepunkt wähnten und zum baldigen Trinken der restlichen Flaschen rieten. Klasse! 93 von 10 Willipunkten, so hoch hatten wir den noch nie!
Zum 1994er Palmer kann man fast das Gleiche sagen wie zum 1991er, für den schwierigen Jahrgang war das immer eine Riesennummer. An diesem Abend allerdings wirkte die Flasche, der wir zuleibe rückten, erstaunlich verhalten in der Nase, da tat sich bis zum Schluss nicht wirklich viel. Müde? Oder nur verschlossen? Am Gaumen im Anklang ebenfalls ein wenig verschlossen, rote Frucht, aber irgendwie unzugänglich. Der muss aus einem Superkeller sein, dass der noch so jung wirkt, erscheint mir viel verschlossener als die letzte Flasche vor fünf, sechs Jahren. Da tut man sich mit Punkten sehr schwer, ich habe ihm mal keine Wertung gegeben, weil ich das Potenzial sehr schlecht einschätzen kann und ihm in der Verfassung vielleicht Unrecht täte.
Palmer 1991, 1994, 1995, 1996 und 2005
Nachdem auch der 1996er korkte, der dritte an diesem Abend, Sackzement!, setzte der 2005er Palmer den Schlusspunkt unter die Probe. Wunderbar volle Nase, Kraft pur, Druck ohne Ende, elementare Kräfte, aber woher kommt der, wohin geht der? Das ist einfach nur Superschwergewichtsboxen, das erinnert an den 2009er. Auch am Gaumen eigentlich kein Palmer, ein Extraktmonster, viel Holz, sehr süß, fast etwas marmeladig. Rene Gabriel wirft die Frage in den Raum, ob darunter wohl irgendwo ein Palmer liege. Jedenfalls sind das weiche Tannine, sehr reif und wird das ein exzellenter Wein werden, der allerdings im Moment noch schwer zu bewerten ist und von dem wir alle nicht wissen, ob er angesichts dieser unglaublichen Kraft jemals die typische palmerische Eleganz bekommen kann. 96 von 100 Willipunkte gebe ich ihm und male ein kleines Fragezeichen dahinter, weil ich noch nie einen in der Jugend so dicken Palmer hatte und entsprechend schwer prognostizieren kann, wie der sich entwickeln wird.
Das Programm des Abends von 1920 bis 2005
Ein schulterklopfender Dank an die Gastgeberin, Elke Drescher und Willi Igel
Kommentare