Fitzebunne, Brodwoosch und Bierzaus


Beinahe hätte ich meinen eigenen Event verpasst.  Aber die rheinische Küche lebt zum Glück von den schnellen und einfachen Gerichten. Das kann man auch mal schnell, auch wenn kaum Zeit ist, quasi Zwischendurch, hinbekommen. Mit so einem Gericht haben wir es hier zu tun. Der rheinische Dreiklang darf natürlich trotzdem nicht fehlen. Herzhaftes wird mit süßem und sauren kombiniert.

Fitzebunne sagt man hier zu sauren Bohnen oder den rheinischen Schneidebohnen.
Saure Bohnen außerhalb des Rheinlandes zu bekommen soll relativ schwer sein, kann ich aber nur vom Hörensagen berichten. Wer sich traut kann sie aus frischen Stangen- oder Buschbohnen selber machen. Das Rezept ist dem vom selber gemachten Sauerkraut machen sehr ähnlich.

Rübenkraut muss auch rein und natürlich Printen, oder Lebkuchen. Der vorsorgliche Rheinländer hat die sowieso immer im Haus, wegen dem Sauerbraten.

Blog-Event LXVI  - Eine kulinarische Reise durch das Rheinland (Einsendeschluss 15.04.2011)



Suur Bunne, Fitzebunne oder rheinische Schneidebohnen
400g Kartoffeln, mehlig kochend
400g sauer eingelegte Fassbohnen
2 El frisches gehacktes Bohnenkraut
1 Zwiebel, gewürfelt
1 El Butterschmalz
200g Speckwürfel
30g Butter
50ml Sahne

Brodwoosch mit Bierzaus
4 grobe Bratwürste
Etwas Öl zum Braten
4 Printen oder Lebkuchen (Der Rheinländer hat immer welche im Schrank, auch außerhalb der Weihnachtszeit. Zur Not bekommt er sie im nahe gelegenen Holland, ganzjährig.)
0,5l. Alt ( für die anderen Rheinländer alternativ Kölsch, sieht aber nicht so gut aus, weil zu hell)
1-2 El Rübenkraut
Salz und Pfeffer

Suur Bunne

Die sauren Bohnen mit kaltem Wasser abspülen und mit Wasser ca. 30 Minuten stehen lassen, das Wasser abgießen und danach noch einmal mit Wasser bedeckt 30 Minuten leicht siedend gar kochen. Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, Speck darin auslassen und Zwiebeln darin anschwitzen. Bohnen abgießen und Speck-Zwiebelmischung darunter rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Bohnenkraut unterrühren.

Kartoffeln in Salzwasser gar kochen. Sahne und Butter erhitzen, zu den Kartoffeln geben und gut mit einem Kartoffelstampfer zu einem groben Brei stampfen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Bratwurst
Die Bratwürste in einer großen Pfanne in heißem Öl braten. Wenn sie goldbraun sind im Backofen warm halten. Die Printen im Bratfett auflösen und mit dem Bier aufkochen. Etwas einkochen lassen und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.

Anrichten
Kartoffelstampf in einem Edelstahlring bis zur Hälfte einfüllen, die andere Hälfte mit den sauren Bohnen auffüllen.
Bratwurst dazulegen und Sauce angießen. Dazu Altbier oder Kölsch servieren.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Schöner rheinischer sauer-süß-salzig Dreiklang!
Bei uns am Niederrhein heißen sie ja Bonne ut de Tonn oder Fitschebonne und ich mach meist en Zupp daraus:
http://utecht.wordpress.com/2011/01/15/ode-an-die-tutensuppe/
Schnuppschnuess hat gesagt…
"Fitschbonne" wollte ich auch gerade schreiben :-) Was mich ja echt begeistert, sind die vielen Gerichte mit Rübenkraut, die wegen deines Events aus der Versenkung geholt werden. Ich kann dir gar nicht sagen, wie toll ich das finde. Diese Sauce ist wahrscheinlich ein absoluter Hit.
Edekaner hat gesagt…
Da kommt wohl wieder die Benrather Linie ins Spiel., aber jeder weiß was gemeint ist.

Rübenkraut gehört halt irgendwie immer dazu.

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