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Es werden Posts vom Februar, 2018 angezeigt.

Weh-Geh-Weh Willis Gastro Werkstatt Heute: Vierschänkentournee Teil 44: Heinz Beck, La Pergola, Rom

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„Mögen Sie lieber Fisch oder lieber Fleisch“? Fragte der Kellner in Rom den Würdenträger. Mit dem am Tisch zu sitzen ich die Ehre hatte. Der Würdenträger leitet nach einer herausragenden politischen Karriere nun das wichtigste Ministerium seines kleinen asiatischen Landes. Über Schäubles Rückzug aus dem Kabinett lächelt er nur – diese jungen Leute. Denn der Würdenträger ist ungefähr 85 Jahre alt. So ganz genau weiß man es nicht, damals gab es in seinem Land noch keine Geburtsregister. In Schäubles Alter war er noch Juniorminister. Allerdings hörte er damals noch besser. Heute trägt er nicht nur Würde, sondern auch ein Hörgerät. Das allerdings in den meisten Fällen auf Umluft gestellt ist. Was dem Tischgespräch mit dem Würdenträger kafkaeske Züge verleiht. Ach, wäre die hohe Zeit des Dadaismus doch nur noch nicht vorbei, den Mitschnitt unserer Konversation hätte ich für viel Geld an Ionesco verkaufen können. Erst einmal bekam nun aber der Kellner sein Fett weg. „Ja!“ antwortete der W

Weh-Geh-Weh Willis Gastro Werkstatt Heute: Vierschänkentournee Teil 44: Tim Raue

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Endlich greift mal einer durch! „Hylas und die Nymphen“ wurde abgehängt. In Manchester. Man glaubt es kaum, jahrelang sind Millionen von Besuchern achtlos an diesem ekelhaften Machwerk von John Williams Waterhouse vorbeigeschlurft und haben nicht bemerkt, dass es sich um eine widerwärtige Verherrlichung des Sexismus handelt. Zum Glück ist die Verwaltung der Manchester Art Gallery nun endlich wach geworden und hat das Ding abgeräumt. In Zeiten von MeToo eine Selbstverständlichkeit. Was ist schon Harvey Weinstein gegen ein 120 Jahre altes Bild mit nackten Nymphen? Gut, sicher, wenn man das jetzt von der Warte eines mythologisch vorgebildeten Kunsthistorikers betrachtete, dann könnte man auf die Idee kommen, dass die Nacktheit der Nymphen keinen sexistischen Hintergrund habe. Vielleicht, so könnte dieser Kunstgeschichtler mutmaßen, ist es gar nicht so, dass der Maler wenige Minuten vor dem Beginn eines wüsten, frauenverachtenden Gangbangs auf den Auslöser seiner Staffelei gedrückt hä